Situation der Flüchtlingsunterbringung auf unserem Gemeindegebiet

Wir haben einmal in den vier bestehenden bzw. geplanten Flüchtlingsunterkünften nach dem aktuellen Stand gefragt:
1) Die von der Johanniter-Unfall-Hilfe betriebene Flüchtlingsunterkunft an der Alteburger Straße hat sich seit dem 1. Januar 2017 von einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in eine sogenannte Erstaufnahmeeinrichtung gewandelt. „Damit gehen wir einen Schritt zurück“, erklärt Mira Hühner, Pädagogische Leiterin der Einrichtung. „Früher kamen die Flüchtlinge aus einer Erstaufnahmeeinrichtung zu uns. Nun sind wir selber die Erstaufnahmeeinrichtung.“ Während Flüchtlinge rund drei Monate blieben, bis sie weiter in kommunale Unterkünfte verteilt wurden, bleiben Flüchtlinge in der Erstaufnahmeinrichtung nur noch maximal eine Woche. Bei einer Erstaufnahmeeinrichtung handelt es sich um die allererste Anlaufstelle für Flüchtlinge, kurz nachdem sie in Deutschland eingetroffen sind. Hier werden sie erstmals registriert und erstmals von einem Arzt untersucht. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Bonn entscheidet schließlich über ihre weitere Verteilung innerhalb Deutschlands (abhängig von der Herkunft). Maximal kann die Unterkunft 960 Personen aufnehmen. Im Dezember 2016 lebten noch 250 Personen in der Flüchtlingsunterkunft. Seit die Einrichtung am 9. Januar 2017 ihre Arbeit als Erstaufnahmeeinrichtung aufgenommen hat, sind es jedoch zunächst weit weniger. „Manchmal kommen Busse mit 50 Flüchtlingen an“, sagt Mira Hühner. An anderen Tagen nähmen sie und ihre Kollegen hingegen nur wenige oder keine Flüchtlinge auf. Derzeit besteht für die Betreuer der Johanniter-Unfall-Hilfe die Herausforderung darin, herauszufinden, welche Angebote (etwa Kinderbetreuung, Sprachförderung) die Flüchtlinge innerhalb der kurzen Aufenthaltsdauer nutzen wollen und können. Die Einrichtung kann laut Mira Hühner auf die Hilfe „traumhaft vieler Ehrenamtler“ setzen. Am 31. März läuft der Vertrag der Johanniter-Unfall-Hilfe am Standort Alteburger Straße aus. Dann wird neu verhandelt, wer die Unterkunft betreibt.
2) In dem vom Deutschen Roten Kreuz betriebenen Flüchtlingsheim in der Koblenzer Straße wohnen derzeit acht Familien. Es handelt sich um 23 Erwachsene und 22 Kinder und Jugendliche. Drei Babys werden in Kürze erwartet. Damit ist das Heim voll belegt. Die Herkunftsländer sind Irak, Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Türkei. Als Herausforderung nennt Sozialbetreuerin Martina Kastilan folgende fünf Punkte: Erstens: Das friedliche Zusammenleben zwischen Menschen mit sicherer Bleibeperspektive und solchen, die von Abschiebung bedroht sind, steuern und fördern, Neid, Hass und Vorurteile abbauen. Zweitens: Einerseits Schulmüdigkeit und Schuleschwänzen durch pädagogische Maßnahmen und Sanktionen entgegenwirken, andererseits Bildungshunger stillen und Fördermöglichkeiten suchen, Kita-Plätze finden. Drittens: Spracherwerb fördern. Viertens: Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche (Patenschaften für Einzelne und Familien werden noch gesucht). Fünftens: Umgang mit und Hilfe zur Aufarbeitung von Traumatisierungen. Wer helfen möchte, kann sich an Henrike Spätgens, Mitglied des Diakonieausschusses und Beauftragte für den Arbeitskreis „Flüchtlinge“ wenden: henrike@spaetgens.koeln
3) In der Flüchtlingsunterkunft an der Bonner Straße 536, die seit dem 20. Dezember 2016 vom Internationalen Bund betrieben wird, sollen bis zu 50 Flüchtlinge einziehen. Bei den Bewohnern handelt es sich um alleinstehende Männer aus verschiedensten Ländern mit unterschiedlichen Aufenthaltsstatus. Darunter sind sowohl Personen, die bereits seit 1989 in Deutschland leben als auch solche, die erst in den Jahren 2012 bis 2016 als Flüchtlinge ankamen. Das ehemalige Bürogebäude ist zunächst für 16 Monate angemietet. Das Baugerüst, welches das Gebäude umgibt, dient als Fluchtweg im Falle eines Feuers. Aus feuerrechtlichen Bestimmungen muss es stehen bleiben.
4) Das Bonotel an der Bonner Straße 478 wird aktuell noch zur Flüchtlingsunterkunft hergerichtet. Nachdem im Objekt eine Belastung der Wasserleitungen festgestellt wurde, erfolgt derzeit eine umfangreiche Sanierung der Leitungen im Gebäude. Insbesondere die Bäder müssen saniert und die Leitungen erneuert werden. Anschließend werden noch „Arbeiten zur weiteren Gebäudeausstattung, insbesondere der Brandmeldeanlage“ durchgeführt, erklärt Tobias Käufer vom Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln. „Nach jetzigem Planungsstand ist mit einer Fertigstellung und Belegbarkeit des Objektes Ende zweites Quartal 2017 zu rechnen“, so Käufer. Es entstehen Unterkünfte für circa 150 Personen.

Isa von Bismarck-Osten

Bei allgemeinen Anfragen zur Flüchtlingssituation wenden Sie sich bitte an die Leiterin unseres Arbeitskreises, Frau Henrike Spätgens: henrike@spaetgens.koeln

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